Wossea Mtotom
1981 wurde im „Centre de Réadaptation" von Capellen (Luxemburg) ein Projekt durchgeführt, das eine Gruppe von Künstlern mit geistig und körperlich Behinderten zusammenbrachte. Aus dieser gemeinsamen Arbeit entstand zwei Jahre später ein Folgeunternehmen, in dessen Zentrum die Gestaltung eines kleinen Parks, des „Garten von Wiltz", stand. Wossea Mtotom dokumentiert diese Zusammenarbeit: Als lose Folge von Momentaufnahmen, die das gelassene Zusammenspiel der Gruppe unterstreichen; und als Versuch, das Medium Video weniger als Dokumetations- denn als Kommunikationsmittel zu gebrauchen. "Kein Bericht über das Projekt", wie die Realisatoren schreiben, "sondern ein Teil desselben".
Von Anfang an bewegt sich die Kamera auf vertrautem Territorium (dafür sprechen nicht nur die zahlreichen komplizenhaften Blicke in die Kamera und die kaum forcierten Inszenierungen); den Rhythmus des Films prägen lange, geduldige Beobachtungen: Ein Kartenspiel gerät so zur detaillierten Studie der Spieler-Charaktere; das morgendliche Aufstehen zum charakteristischen Ritual; die zahlreichen Unternehmungen, die neben der eigentlichen Gestaltung des Parks...stattfindet, werden durch Montage und Musikeinsatz zu filmischen Happenings. Das Spiel als Prinzip des Inszenierung steht auch bei der filmischen Bearbeitung des "dokumentarischen" Materials im Vordergrund...
(Constantin Wulff)