GUSTAV DEUTSCH

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GUSTAV DEUTSCH

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TATORT MIGRATION 1-10

„Wenn Sie wissen wollen was in den 70er Jahren in Deutschland los war, dann schauen Sie sich die damaligen Tatort-Folgen an" Gunther Witte, Fernsehredakteur, Erfinder der Tatort-Reihe

TATORT
In einem Gespräch mit Gunther Witte, Fernsehredakteur in Ruhe und Erfinder des Tatorts, nannte dieser die drei wesentlichen Grundprinzipien der Krimi-Serie:
Realitätsnähe, Ortsverbundenheit, Gesellschaftsrelevanz.
Die Einhaltung dieser Prinzipien macht Tatort zu einem Spiegel der Menschen, der Orte und der Zeit und ist für ihn der Garant des bis heute andauernden Erfolgs der Reihe.
Was kann mit diesen Prinzipien bei den Zusehern bewirkt werden?
Realitätsnähe soll die Glaubwürdigkeit, die Akzeptanz und den Aktualitätsbezug fördern, Ortsverbundenheit die Möglichkeit der kulturellen und regionalen Identifikation bieten, und Gesellschaftsrelevanz die Möglichkeit der sozialkritischen Reflexion und des kontroversiellen Diskurses schaffen.

MIGRATION
Das Thema wurde parallel zur gesellschaftspolitischen Relevanz und dem damit einhergehenden öffentlichen Diskurs erst Mitte der 90er Jahre richtig präsent. Waren es in den 70er Jahren 11 Folgen die sich mit dem Thema Migration befassten - davon 7 schwerpunktmässig, und in den 80er Jahren 24 Folgen - davon 11 schwerpunktmässig, so sind es in den 90ern 46 Folgen - davon 28 schwerpunktmässig. Eine Besonderheit der Tatort-Reihe ist, dass das Thema auch durch die Figuren der Kommissare reflektiert wird: Ivo Batic stammt aus Kroatien, Mario Koppers Mutter ist Italienerin.

TATORT MIGRATION 1-10
Die DVD Installation erforscht in 10 Episoden die Darstellung des Themas Migration in 78 Tatort-Folgen, aller beteiligten Fernsehstationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, im Zeitraum von 1973 bis 2005.
Jede Episode ist einem anderen Themenbereich gewidmet:
Lebensläufe, Menschenhandel, Kultur, Arbeit, Liebe, Gesetze, Rituale, Musik, Sprache, Schauplätze.
Die Titel und der Schnitt der Episoden, sowie die Form der Präsentation nehmen auf das gegebene Format - Krimiserie, Fernsehen, Heimkino - Bezug. Die verwendeten Ausschnitte wurden im Sinne von Zitaten montiert, und in sich weder inhaltlich noch formal modifiziert.
Dadurch setzt sich TATORT MIGRATION 1-10 nicht nur mit der Darstellung des Themas Migration, sondern auch mit der Tatortreihe und dem Medium Fernsehen selbst auseinander.

Präsentationen
Im Rahmen von Projekt Migration, Kölnischer Kunstverein, Köln, 2005
Diagonale, Festival des österreichischen Films, Hotel Weitzer, Graz, 2006
Im Rahmen von Vertrautes Terrain, Aktuelle Kunst in & über Deutschland, ZKM, Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe, 22.5.2008 - 21.9.2008

Konzept, Realisation
Gustav Deutsch

Wissenschaftliche Mitarbeit, Recherche
Dörte Nimz

Sichtung und Auswahl
Gustav Deutsch, Hanna Schimek

Beratung Recherche
Christina Ortner, Gunther Witte

Schnitt
Gustav Deutsch

Künstlerische Beratung
Hanna Schimek

Organisation, Logistik und Projektbetreuung
Virginia Friedlaender-Koof

Schnittstudio, technische Betreuung, DVD mastering
loop media, Manfred Neuwirth

Installations-Design
Gustav Deutsch

Installations-Realisation und Bauaufsicht
Karin Haas

Installations-Aufbau
Swen Bruckner, Peter Ewig, Mareike Frisch, Helli Hecht, Markus Karstiess, Joern Kruse, Frank Sulzer, René Zeh

Sponsoren
Cutting Crew, Rolf Königs/AUNDE Group